Geschichte des Löschbezirks Habach

 

Wie in vielen anderen Orten bestand auch in der damaligen Gemeinde Habach zunächst eine Pflichtfeuerwehr. Diese wurde geleitet von dem Bürgermeister Peter Kreutzer.

Die Ausrüstung dieser Pflichfeuerwehr war sehr unzureichend, die Übungen wurden dementsprechend lustlos und ohne Eifer durchgeführt. Selbst der kleinste Brand konnte nur mit allergrößter Mühe - wenn überhaupt - unter Kontrolle gebracht werden.

Dies sollte anders werden, als am 17. September 1929 28 Männer der Gemeinde Habach sich zusammentaten und den Willen äußerten, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Diese 28 Männer hatten es in den ersten Jahren nicht leicht. Die ersten Uniformen wurden aus der Wehrkasse bezahlt; es waren blaue Arbeitsanzüge. Erst später wurden dann von der Gemeinde blaue Tuchröcke, Lederhelme und Hanfgürtel gekauft. Mit der Ausrüstung der Wehr ging es auch nur sehr langsam voran. Aus einem noch erhaltenen Standnachweis von 1935 geht hervor, dass die Wehr damals über

 

1 Handspritze ohne Saugwerk

40 m C-Schlauch

1 Rauchmaske

2 Hacken

1 Axt

1 Schiebeleiter ca. 10 m

1 Anstellleiter ca. 8 m

verfügte.

Zur Alarmierung der Wehr wurde ein Horn benutzt. Die Wasserversorgung wurde laut Standnachweis sichergestellt durch

 

3 Brunnen

10 fahrbare Wasserfässer (Jauchefässer)

5 alarmbereite Pferde

 

Schon die Unterbringung dieser geringfügigen Ausrüstung war alles andere als zufriedenstellend. So waren die Druckspritze und die Schläuche im alten Hirtenhaus untergebracht, wogegen die Schiebeleiter in der Garage des Gasthauses Rech hing. Später, nach dem Abbruch des Hirtenhauses, standen die Geräte bei dem Wehrmann August Naumann und in dem Kelterhaus des Obst- und Gartenbauvereines. Ein später angeschaffter Gerätewagen stand sogar etliche Monate unter freiem Himmel. Von einem Brandschutz im heutigen Sinne konnte also damals keine Rede sein. Aber dennoch musste die noch sehr junge Wehr ihr Können schon sehr früh unter Beweis stellen.

So geht aus alten Brandberichten hervor, dass die Wehr im November 1931 zu ihrem ersten Löscheinsatz auf das Gehöft der jetzigen Großwaldbrauerei in der Nachbargemeinde Eiweiler gerufen wurde.

In der Folge musste die Wehr noch viele Male ihr Können unter Beweis stellen.

In den Kriegsjahren waren es gerade die älteren Wehrmänner, die in dieser gewiss nicht leichten Zeit den Brandschutz für den Ort übernahmen.

Sie wurden auf eine harte Probe gestellt, als am 15. März 1945 die Gemeinde von einem feindlichen Luftangriff heimgesucht wurde. Es brannte ausser den total zerstörten Häusern gleich mehrere Gebäude.

Unter Mithilfe der Nachbarwehren und unter Einsatz ihres eigenen Lebens wurden Tote und Verwundete geborgen und die Brände gelöscht. Den Männern der damaligen Zeit gebührt noch heute unser aller Dank und Anerkennung.

Nach dem Krieg, im Jahre 1945, trat der immer noch an der Spitze der Wehr stehende Wehrführer Hermann Johann aus Altersgründen zurück. Seine im Dienste der Allgemeinheit erworbenen Verdienste bleiben unvergesslich.

Nunmehr übernahm sein Stellvertreter, der Brandmeister Nikolaus Ruschel die Führung der Wehr.

Sein Hauptanliegen war in erster Linie eine ordnungsgemäße Unterbringung der Gerätschaften. Auf sein Drängen wurde dann von der Gemeinde im Jahre 1952 ein neues Gerätehaus erstellt. Durch den Bau einer Wasserleitung im Jahre 1953 wurde der Brandschutz auf eine sichere Basis gestellt.

Im Jahre 1955 legte er die Führung der Wehr aus Altergründen nieder. Die Leistungen und Verdienste während seiner Amtszeit waren gerade für die nachkommende Jugend ein Ansporn.

Im Dezember 1955 wurde die stark verjüngte Wehr von dem Löschbezirksführer Wilhelm Ruschel übernommen. Unter seiner Führung und mit Hilfe der Gemeinde setzte dann eine stetige Aufwärtsentwicklung in Bezug auf Ausrüstung und Mannschaftsstärke ein.

So konnte die Wehr am 10. Januar ein Löschfahrzeug LF mit einer TS 8 von der Gemeinde übernehmen. Um einmal die Nachwuchssorgen zu beheben und zum anderen dem jungen Menschen das Gefühl der Verpflichtung an der Allgemeinheit und an dem Mitbürger zu vermitteln, unterhält die Wehr seit dem Jahre 1970 eine Jugendfeuerwehr.

Viele der Jugendlichen sind schon in die aktive Wehr übernommen worden.

Ein Höhepunkt im Bestehen der Wehr war zweifellos die Einweihung und Übergabe des neuen Gerätehauses und der Schulungsräume im Sicherheitszentrum am 12. Mai 1979.


Jugendfeuerwehr

 

Die Jugendarbeit innerhalb der Feuerwehr hatte und hat ihre Grundlage und Basis in den Freiwilligen Feuerwehren und in deren festgeschriebenen Ziele.

So ist die Aufgabenstellung dieser Jugendorganisation klar definiert.

Sie hat zum einen, wie bei allen anderen Jugendorganisationen auch, dafür Sorge zu tragen, daß sich die Reihen der aktiven Feuerwehr nicht lichten. Sie hat die Aufgabe, den Nachwuchs behutsam und spielerisch an die späteren Aufgaben heranzuführen.

Heute bedeutet Jugendarbeit, den Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Probleme zu helfen, ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, sich beweisen zu dürfen. Jugendarbeit bedeutet allerdings auch, die jungen Menschen zu leiten und zu lenken, sie in "Obhut" zu nehmen und ihnen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu bieten.

So wie die Problemfelder der Jugendlichen mit der Änderung unserer Gesellschaft gewachsen sind, erschwert sich auch die Arbeit mit den Jugendlichen. Als Leiter einer Jugendfeuerwehr kann nur tätig werden, wer die dafür notwendigen Ausbildung und Befähigung besitzt.

Mitglied in der Jugendfeuerwehr können Mädchen und Jungen zwischen 10 und 18 Jahren werden. Die Aufnahme erfolgt über eine Beitrittserklärung, welche von den Erziehungsberechtigten und dem für die Jugendwehr gesamtverantwortlichen Leiters der Feuerwehr unterzeichnet wird.

Die Verantwortlichkeit des Leiters der Feuerwehr schränkt in keiner Weise die Eigenständigkeit der Jugendfeuerwehr ein.

Grundsätzlich können je nach Bedarf in allen freiwilligen Feuerwehren Jugendfeuerwehren gegründet werden. Diese organisieren sich dann auf Gemeinde-/Stadtebene und gehören einer Kreisjugendfeuerwehr an. Diese bilden auf der jeweiligen Landesebene die Landesjugendfeuerwehr. Auf Bundesebene sind diese Landesverbände letztendlich in der "Deutschen Jugendfeuerwehr" zusammengeschlossen.

Die Basis des Tätigwerdens ist in der Jugendordnung der Deutschen Jugendfeuerwehr begründet und ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Feuerwehrverband.


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