Die Entwicklung des Dorfes nach dem zweiten Weltkrieg bis zur Gebietsreform 1974

 

Habach war vor dem zweiten Weltkrieg ein Bergarbeiterdorf, in dem viel Landwirtschaft im Nebenberuf betrieben wurde. Im Krieg hatte es hohe Menschenverluste und Gebäudeschäden gegeben.25 Menschen starben, dazu kamen noch 15 Vermißte. Zum Vergleich, der Ort Hierscheid hatte bei gleicher Einwohnerzahl 12 Tote und einen Vermissten zu beklagen. 1930 betrug die Einwohnerzahl 430 Personen, die Volkszählung 1949 registrierte für die Habach 432 Einwohner.

Im Vergleich mit anderen Ortschaften war die Habach rückständig. Es gab keine Wasserleitung, keine ausgebaute Strasse, die Schule war in einem sehr schlechten Zustand. Die Feuerwehr hatte eine handgezogene Spritze. Alle Arbeiten wurden in Fronarbeit verrichtet, auch der Straßenbau. Dazu wurde in einer gemeindeeigenen Kiesgrube der Kies gegraben. Ein Abwalzen oder Rinnsteine gab es nicht.

1946/47 begann wieder das kommunale Leben.Es war eine sehr schwere Zeit. Es fanden Requirierungen von Kühen und Schweinen statt Wohnraum mußte für AUsgebombte bereitgestellt werden. Freier Wohnraum war aber nicht vorhanden, es hatte auch niemand Vieh zum Abgeben. Das führte zu Zwangsabgaben und vielen Streitereien.

1952 wurde an der L 301 ein Feuerwehrhaus gebaut. 1953 bekam die Habach eine Wasserleitung. Bei der Gemeinderatswahl 1955 kamen junge Männer in den Gemeinderat, die brachen mit einer alten Tradition.

Erste Beschlüsse: Abschaffung der Fron, Zumauerung der Verbindungstür zwischen den Schulsälen  und den am Schulgebäude angebauten Trockenklos. Der Gestank war unerträglich gewesen. Sofort begann man, Gelände zum Bau einer neuen Schule und einer Lehrerwohnung zu suchen. Das Gelände konnte von der Gehöferschaft am Michelswald erworben werden. Planung und Bau erfolgten rasch. Am 10. Mai 1960 konnte die neue Schule eingeweiht und in Betrieb genommen werden. Erfreulich war auch dass die Gehöferschaft das Restgelände am Michelswald als Baugelände zur Verfügung stellte.

Da Habach nun eine Wasserleitung hatte, gingen die Baustellen schnell weg. Im ganzen Ort setzte eine rege Bautätigkeit ein. Bei der Volkszählung am 30.06.1971 hatte die Habach schon 605 Einwohner.

Als 1961 die L301 ausgebaut wurde, übernahm die Gemeinde die Anlegung von Bürgersteigen an dieser Straße. Danach befasste man sich mit der Kanalisation. Das war schwierig, denn in Habach wird der Ort durch eine Wasserscheide getrennt. Die Häuser westlich der L301 konnten deshalb nicht erfaßt werden. Die Kanalisation dieser Häuser wurde 30 Jahre später,1994, vom Abwasserverband in Angriff genommen.

Als der übrige Ort kanalisiert war,wurde die Mittelstraße ausgebaut, auch dort wurden Bürgersteige angelegt. Ein Feldweg wurde zu einer Straße ausgebaut, die nun beidseitig bebaut werden konnte; das ist die heutige Steinstraße. Weiteres Gelände wurde von der Gemeinde erworben, umgelegt und zu Bauland erschlossen. So entstanden in der verlängerten Mittelstraße 19 neue Baustellen.

Ein interessanter Vergleich zum Ausbau der Ortsstraßen sei hier angebracht. Die Großgemeinde gab in den ersten 10 Jahren nach der Gebietsreform DM 5,62 Mio. zur Instandsetzung von Straßen in Altbaugebieten aus. Habach hatte seine Straßen in Ordnung. Die Ausgaben betrugen hier deshalb 0,00 DM

1956 wurde die Freiwillige Feuerwehr neu ausgerüstet und erhielt ein Motorfahrzeug.

1961 erhielt der Fussballverein einen Sportplatz. Auch hierbei kam die Gehöferschaft entgegen.

Für die Landwirtschaft wurde auch einiges getan. Über den Wiesbach wurde eine Brücke gebaut und der Feldweg auf die Kipp als Feldwirtschaftsweg ausgebaut. Richtung Steinhaus- Landsweiler und in Richtung Bubach wurden ebenfalls Feldwirtschaftswege gebaut.

1973 konnte dann noch die Punktbeleuchtung der Ortsstraßen auf Flächenausleuchtung umgestellt werden.

Habach hatte sich in 20 Jahren, 1953 bis 1973, von einem rückständigen Ort zu einem Vorzeigeort entwickelt.

 

Habach:

Einwohner: 683 Personen mit Hauptwohnsitz

                   32 Personen mit Nebenwohnsitz

                  332 männliche Einwohner

                  351 weibliche Einwohner

Auskunft Einwohnermeldeamt Eppelborn am 25.10.2016

 

Quelle: “Eppelborner Heimathefte” Nr. 7 vom Dezember 1995

 

 

Nach dem zweiten Weltkrieg trat für das Saarland wieder eine politische und wirtschaftliche Sonderentwicklung ein. Das Saarland sollte eine Autonomie und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen werden. 1954 kam eine Vereinbarung zwischen dem Bundeskanzler Konrafd Adenauer und dem französischen Ministerpräsident  Mendes. France zustande, die ein “europäisches Saarstatut” im Rahmen des der Westeuropäischen Union vorsah. Die Bewohner des Saarlandes stimmten am 23. Oktober 1955 über dieses Statut ab und votierten damit für einen Anschluß an Deutschland, der am 01. Januar 1957 erfolgte. Die wirtschaftliche Rückkehr vollzog sich am 05. juli 1959. Habach gehörte nun zur Bundesrepublik Deutschland, Saarland, Kreis Ottweiler, Amtsbezirk Eppelborn.

 

 

Bundesrepublik Deutschland

 

Bis zum 31. Dezember 1973 war Habach eine selbstständige Gemeinde. Am 01. Januar 1974 trat dass am 19. Dezember 1973 vom saarländischen Landtag beschlossene “Gesetz zur Neugliederung  der Gemeinden und Kreise” in Kraft. Die Gemeinde Habach wurde aufgelöst und als Ortsteil Habach der neu geschaffenen Gemeinde Eppelborn zugeordnet.

Habach gehört seitdem zu folgender Verwaltungsordnung: Bundesrepublik Deutschland, Saarland, Kreis Neunkirchen, Gemeinde Eppelborn